Das St.Spiritus wurde vor 750 Jahren als Hospital gegründet.

Das Kulturzentrum St.Spiritus hat in einem der schönsten Baudenkmäler Greifswalds sein Quartier. St.Spiritus war seit dem Mittelalter das städtische Hospital. Es diente der Aufnahme und Betreuung von Kranken, Alten, Wanderern und Fremden. Die erste urkundliche Erwähnung des Hospitals St.Spiritus stammt aus dem Jahr 1262, da geht es um die jährliche Spende von Roggen und Mals des Herzogs Wartislaw III. zum Unterhalt der Armen.

Das Hospital verfügte auch über einen Kirchenraum, der Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde – die „Olde Hilligengeists Kercke“, von dessen Mauern noch einiges sichtbar ist. Die Geschichte der ehemaligen Kapelle ist wechselhaft, neben der sakralen Nutzung, wurde der Raum als Metallgießerei genutzt und nach der Reformation mit einem Hausbaum und Fachwerk versehen, welches noch erhalten ist. Ab 1748 befand sich im Saal eine Backstube. Dieses Handwerk wurde über 200 Jahre im Haus betrieben und fand erst 1973 durch den Einsturz des Backofens sein Ende. Das Gebäude verfiel zusehens und konnte aber nach der Wende glücklicherweise gerettet uns umfangreich saniert werden. Heute beherbergt dieser mehrfach umgebaute, denkmalgeschützte Saal einen der schönsten Veranstaltungsorte der Stadt.

Die malerischen, niedrigen Hofgebäude stammen aus dem 16. Jh und waren bis weit in die 1970er Jahre bewohnt. Heute sind Veranstaltungsräume und Werkstätten in den Hofbuden untergebracht. Der Blick auf die schiefen Giebelhäuser mit dem Dom im Hintergrund ist eines der schönsten Fotomotive Greifswalds, welches zum „Tag des Offenen Denkmals“ und auf Anfrage besichtigt werden kann. Die 1623 von Herzog Philip Julius zu Stettin gestiftete Glocke, die früher zu Andachten und Mahlzeiten rief, hängt noch heute im Innenhof. Sie trägt die Inschrift „Ach Gott erhvt mich alle Zeit vor Ungluck und meiner misgonnr Neid. Dan mein leben wandl und ende stel ich in deine hende.“

Sein gegenwärtiges Aussehen erhielt das Gebäudeensemble des St. Spiritus in der Schwedenzeit. Das Haupthaus wurde 1740 errichtet. Farbige klassizistische Wand- und Deckenmalereien sind noch heute in vielen Räumen erhalten.

Führungen durch das Denkmal vom Dachboden mit barockem Lastenaufzugsrad bis zum mittelalterlichen Kellergewölbe und Workshops zu historischem Schreiben und historischem Kunsthandwerk sind auf Anfrage möglich sowie Projekttage von Schulen.

 

Schablonen-Wanddekor von 1820
Sibylla Schwarz Konzert mit dem Theater Phoebus  an der historischen Glocke
Giebelblick

Workshop „Tintenklecks und Gänsekiel“

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